Samstag, 10. August 2013

CSD Siegen 2013

"Back to the Root"
Beim CSD Siegen 2013 fühlte ich mich zurück gesetzt in die 1970 Jahre zu den Anfängen der CSD Bewegung in  Deutschland. Diese "Back to the Root" (Zurück zu den Wurzel)-Gefühl bekam ich als ich die knapp 150 Männer und Frauen die Straße der Siegener Innenstadt entlang laufen sah. Ausgerüstet mit Trillerpfeifen Regenbogenbänder und -Fahnen ertönten die Schlachtrufe der Schwulenbewegung aus vergangene und heutigen Tagen. Rufe wie: "Wir sind schwul, wir sind schrill, bei uns macht's jeder wie er's will" lassen die Samstagseinkäufer in der Fußgängerzone der Stadt im Westerwald verdutzt drein schauen!
Was ist das? Was, Schwule und Lesben? Oh Gott, Oh Gott! Die kleine Demo machte stop. Mit Hilfe eines Megaphons wurden die politischen Forderungen verkündet. "Gegen Homophobie, gegen Ausgrenzung, für gleiche Rechte für ALLE! Trillerpfeifen und Beifall unterschützen mit Ihren schillen Tönen die Forderungen. Der Demozug für Gleichheit ALLER zieht weiter bis in die Poststraße wo vor der Gaststätte "Zur Alten Post" einen Bühne (mehr ein Podest) aufgebaut war. Hier erinnerte man an die tagelangen  Aufstände aus der Christopher Street in New York 1969, in dessen Andecken heute weltweit der CSD's oder die Gay Pride entstanden. Nach einigen Grußworten der Vertreter von Schwulen und Lesben Vereinen aus Siegen, Köln und dem Schwulen Netzwerk NRW kam auch eine Landtagsabgeordnete aus dem fernen Düsseldorf zu Wort. Der Aussage, dass die Schwulenbewegung schon viel erreicht habe, folgte die Mahnung daran das noch vieles offen ist: Die volle Entschädigung aller Opfer des §175, die volle Gleichstellung im Adoptions- und Steuerrecht waren u.a. die Forderungen für Deutschland. Man erinnerte an die Übergriffe in Russland und forderte da die Aufhebung des § gegen Schwulenpropaganda. Für die 7 Länder auf der Welt wo immer noch die Todesstrafe gegen Schwulsein ausgesprochen werden, wurden aufgefordert dies abzuschaffen. Weltpolitisches in einem kleinen Städtchen im Westerwald. TOLL! Ich hab mich wohl und an der richtigen Stelle gefühlt. Dann begann das "Regenbogenfest" in der Poststraße vor der "Alten Post" Es war für mich ein CSD nach meinem Geschmack: politisch, fordernd, aufsehenerregend, fröhlich! Toll gemacht Jungs u. Mädels aus Siegen! Ich alte "Bewegungsschwester" drück Euch die Daumen, dass ihr es schafft im nächsten Jahr beim 15. CSD in Siegen wieder in alter gewohnter Weise EUREN Siegener Christopher Street Day zu begehen. Vielleicht sehn wir uns dann wieder!


  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Die Siegener "Berge" sind nicht meins Photo A.Frank


4 Kommentare:

  1. Es heißt " Back ton the ROOTS" und Siegen liegt nicht im Westerwald...

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  2. Die am Nord- und Südwestrand des Westerwalds gelegenen Städte Siegen und Koblenz.....

    http://de.wikipedia.org/wiki/Westerwald#Geologie

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  3. nein, es heißt back to the roots!

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  4. Hallo!

    Ich war ebenfalls mit meinem Freund beim Siegener CSD.
    Wir fanden, dass es erschreckend wenige Teilnehmer waren.
    150 ist schon hoch geschätzt. Ich wäre auf etwa 50-60 gekommen.
    Da einige aus Köln oder aus anderen Städten dabei waren, kann man die echten Siegener vermutlich an ein paar Händen abzählen, und eine Reihe gerade der Lesben saßen lieber in den Cafés herum und tranken Latte Macchiato.
    "Back to the Roots" schön und gut, aber etwas mehr hätten wir da schon erwartet: Die Menschen in der Innenstadt haben doch gar nicht mitbekommen, dass das eine Demo sein sollte.

    Gut fand ich, dass trotzdem die Stände der politischen Parteien SPD, Grüne und am Rand an einem Tisch die Linken bis zuletzt besetzt blieben und versucht wurde, Solidarität zu beweisen.

    Wenn es daran liegt, dass das Straßenfest viel kleiner ausgefallen ist als die letzten Jahre, ist es wirklich traurig.

    Schade.

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